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Mit Seitfallhechtsprung ins Finale

Hallen-DM in Leipzig (27./28.02.) - Die neuen Zahlen: 2, 4, 6 und die 7

1500 Meter sind 1500 Meter und eine Halbzeitführung hilft leider gar nichts. So gesehen musste Viktor Kuk, der Dominator des Vorlaufs, nach 1499,5 Metern noch einen mächtigen Seitfallhechtsprung vollführen, um sich auf den zum Finale nötigen vierten Platz zu retten. Wenige Zentimeter oder drei Hundertstel hinter ihm scheiterte der Mitfavorit Abdi Uya Hundesa vom TSK Oranien hauchzart am Weiterkommen. Dabei war es doch auch für ihn bis zu den hektischen letzten fünf Metern ein ganz gemütliches Läufchen. Im Finale war alles ein wenig übersichtlicher. Viktor rollte das Mittelfeld von hinten auf und wurde Sechster in 3:53,49 Minuten mit zwei Sekunden Rückstand auf den Sieger Florian Orth. Glückwünsche nahm er mit gequältem Gesicht entgegen. Platz fünf oder vier hätte es nach seiner Vorstellung schon werden können, Platz drei übrigens auch. Über 800 Meter verlief die Dramaturgie umgekehrt zu der auf der langen Mittelstrecke. Die Vorläufe mit Sören Ludolph und Andreas Lange waren sehr übersichtlich. Wie auf einer Perlenkette aufgereiht und sehr geordnet rannten die Teilnehmer die Schlussgerade entlang ins Ziel. Sören lief die beste Zeit, Andreas wurde in seinem Vorlauf Zweiter. Im Finale herrschte aber dann doch wieder allergrößte Unordnung. Sören wurde geschubst und schubste zurück. Auf der Zielgerade wurde er innen liegend gebremst, musste schon wieder schubsen (nun reichte es aber!), scherte aus, näherte sich dem führenden Jan Riedel aus Dresden, der schubsfrei durch das Rennen kam.

​Sören Ludolph (185) und Andreas Lange (184) beim Kampf um die begehrten Medaillen über 800 m der Männer.                                                          Foto: Kiefner

Sören hätte ihn wahrscheinlich auch noch eingeholt, wenn

nicht die oben zitierte 1500-Meter-Regel (1500 Meter sind 1500 Meter) auch  für die 800 Meter gälte. Hinter Sören lief Andreas Lange trotz der bekannten Regel etwa 820 Meter. Weil er ein wenig geträumt hatte und plötzlich letzter war, musste er nach außen, um in der Kurve etliche Konkurrenten niederzuringen. Dass er nach der Formel Meter durch Zeit der Schnellste im Feld war, mochte niemand zur Kenntnis nehmen. Das Regelwerk in der Leichtathletik ist halt ein wenig starr. Andreas wurde 5 Meter hinter Sören Vierter in 1:51,25 Minuten. Als unkompliziert und zuverlässig erwies sich einmal mehr Karsten Meier. Er lief exakt 3000 Meter, wurde sieben Sekunden hinter dem Doppelmeister Florian Orth Siebter in 8:14,17 Minuten und belegte zum sechsten Mal hintereinander bei einer DM einen der Plätze 5 bis 8. Traditionalist ist er wohl auch.

​Sören Ludolph konnte sich am Ende mit der Silbermedaille begnügen. Foto: Kiefner

1, 2, 3 zum Titel

Staffel-DM in Dortmund (21.02.)

​Andreas Lange (v.l.), Sören Ludolph und Viktor Kuk feierten ihre sichere Titelverteidigung. Foto: Kiefner

Wenn sich auf der Anreise im Kleinbus die  Athleten alle mit verstöpselten Ohren ihrer Lieblingsmusik  zuwenden, dann ist die Kommunikation schwierig. Zur Klärung der Staffelaufstellung musste der Coach auf dem Beifahrersitz zunächst mal mit den Armen wedeln, um Aufmerksamkeit zu erhalten. Alles Weitere erfolgte durch die Sprache der Gestik. „Du“ sagte der Zeigefinger. „Eins“ ergänzte der Daumen.  „Du“ sagte der Zeigefinger. „Zwei“ ergänzten Daumen und Zeigefinger. „Du“ sagte der Zeigefinger. „Drei“ ergänzten Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Leichte Gesichtsregungen zeigten an, dass die Botschaften angekommen waren.

Eins holte zehn Meter Vorsprung heraus, zwei verdoppelte auf Zwanzig, drei verwaltete den Vorsprung von eins und zwei. In 7:17,95 Minuten verteidigten Viktor Kuk, Andreas Lange und Sören Ludolph ihren Titel. Gerwin Meier, Florian Pehrs und Steffen Brümmer wurden als LG Braunschweig II Sechster.

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