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Matsch und Holz und Bloody Bronze

Deutsche Crosslaufmeisterschaften in Herten (5. März 2016)

​Karsten Meier (420) schüttelte nach und nach seine Verfolger ab.    Foto: Kiefner

1500 Meter sind 1500 Meter haben wir im letzten Beitrag entwickelt. 10,2 Kilometer Crosslauf aber sind nicht gleich 10,2 Kilometer Crosslauf. Zur Erhellung: Es gibt ein größeres Sortiment  gleichlanger Crossläufe: der Wald- und Parklauf (Cross light), der Wald-, Park und Hügellauf (Cross medium) und der gemischte Cross mit Matschbeilage (Cross bloody).

Bei der DM in Herten hatten  es unsere Helden mit der letzten Variante zu tun. Karsten Meier kam das entgegen. Wenn im Matsch gefightet wird, wenn die Schuhe von je einem Pfund Schlamm bedeckt sind,  wenn der Konkurrent wegrutscht und einem mit den Spikes die Beine blutig tritt, wenn also Verdun und Stalingrad zusammenkommen, dann ist er unser bester Krieger. Nach der Hälfte des Rennens waren die Gegner im Kampf um Platz drei bis auf  den für die LG Wenden startenden gebürtigen Äthiopier Eyob Solomon bereits geschlagen und auf dem Schlusskilometer musste auch der die Waffen strecken. In der Zeit von 33:08 Minuten erreichte Karsten als Dritter hinter Richard Ringer (Friedrichshafen/32:30min) und dem ebenfalls aus Äthiopien stammenden Mitku Seboka (Fürth/32:56min) das Ziel. Nach gefühlten 100 DM-Platzierungen zwischen den Rängen fünf und neun gewann er erstmalig den bronzenen Orden! Seine Kampfgefährten Florian Pehrs (übertrainiert) und Viktor Kuk (überfordert, es waren halt nicht 1500 Meter) belegten die Ränge 24 und 26 und als Mannschaft zusammen mit Karsten den ersten Platz in der Holzklasse.

In der U18 wusste unser jüngstes Laufteam-Mitglied  Max Dieterich vor dem Rennen gottlob nicht, was da auf ihn zukam.  Einmal drin im Matsch ackerte er sich unter 112 Teilnehmern bis auf den siebten Platz vor. Das gab für die Mannschaft ebenfalls Bronze. Seine Gefährten waren  Linus Witzel und Johannes Voigt, Kumpels aus der MTV Trainingsgruppe. Kein Witz: Linus Witzel rannte 4,3 Kilometer mit nur einem Schuh durch den Schlamm. Der andere war kurz nach dem Start in selbigem stecken geblieben, was allerdings zahlreichen Konkurrenten

auch  passiert war.  Findige Helfer am Streckenrand bargen die Fundsachen und schichteten sie im Ziel zu einer Pyramide auf, aus der sich auch Linus bediente. Eindeutig identifizieren konnte er sein Schuhwerk allerdings erst nach einer gründlichen Waschung.

Dass Max Dieterich inzwischen das Aufnahmezeremoniell  (Tuschtärää!) für das Junior-Laufteam hinter sich gebracht hat, ist dem aufmerksamen  Leser sicher nicht entgangen.

​Max Dieterich (426), das jüngste Laufteam-Mitglied, ackerte sich bis auf den siebten Platz vor und führte seine Mannschaft zu Bronze.        Foto: Kiefner
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