Laufteam Braunschweig
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Hallen- und Crosssaison 2020 - Ein Rückblick
17. bis 19.Januar 2020: Doppelsieg für Viktor bei den Landeshallenmeisterschaften der Leichtathleten in Hannover
Den Laufteam-Recken gelang ein überzeugender Einstieg in die kurze Hallensaison des Jahres 2020. An vorderster Stelle stand – wieder einmal – der 30-jährige Viktor Kuk. Am ersten Tag führte er über 800 Meter ein Trio der LG-Athleten zum Sieg in zum Saisonbeginn sehr schnellen 1:52,55 Minuten vor dem letztjährigen Meister Max Dieterich, der leider am Ende in einen zu verkrampften Laufstil verfiel, hinter Kuk um eine knappe Sekunde zurückblieb und damit die Norm für die Deutschen Meisterschaften noch knapp verpasste. Mit Respektabstand komplettierte Josh Pütz das Triple.
Tags darauf nutzten Viktor und Max die ausgezeichnete Tempoarbeit eines Läufers von Hannover Athletics zur Erfüllung der DM-Norm über 1.500 Meter. Nach dessen Ausstieg und der Führung des späteren Zweiten Maximilian Pingpank aus Hannover zeigte sich Viktor 350 Meter vor dem Ziel zum ersten Mal, steckte dann noch einmal kurz zurück, um dann 150 Meter vor dem Zieleinlauf zur finalen Attacke zu blasen: Der Lohn waren der zweite Meistertitel in 3:49,65 Minuten, am Ende mit mehr als einer Sekunde Vorsprung und der eigenen Gewissheit, im schon eher reifen Alter eines Hochleistungssportlers zu absoluten Top-Leistungen fähig zu sein. Der Jungspund Max, gerade mal das Abitur vor Augen, lieferte als Dritter in 3:51,97 Minuten in seinem ersten ernsthaften Rennen über 1.500 Meter bei den Erwachsenen ebenfalls eine sehr erfreuliche Leistung ab.
Heiko Baier (36) will von Läufen in Seniorenklassen so gar nichts wissen. Er überzeugte vollends mit seinem zweiten Platz über 3.000 Meter in sehr schnellen 8:29,75 Minuten – damit blieb Heiko nur knapp vier Zehntelsekunden hinter dem Hannoveraner Rene Menzel, dem letztjährigen Norddeutschen Meister über 1.500 Meter.
Standesgemäß war am dritten Tag der Staffelsieg über 3 x 1.000 Meter durch Josh Pütz, Kilian Grünhagen und den schnellsten 800m-Läufer des Braunschweiger Laufteams, Julius Lawnik, der sich auf weitere internationale Starts in der Halle vorbereitet und deshalb nur die Staffel bestritt. Das hinderte ihn allerdings nicht, mit einer 2:25 min die Truppe zum Sieg mit 20 Sekunden Vorsprung vor der LG Osnabrück zu führen.
Die Laufteam-Jungs scheinen also gerüstet für die anstehenden höheren Aufgaben.
9.Februar 2020: LM Cross 2020: Viktor, David in Henrik zeigen sich in guter Form
Die diesjährigen Landesmeisterschaften im Crosslauf fanden in Damme bei Osnabrück statt. Nachdem in den letzten Jahren diese Läufe immer auf stadionnahen Strecken stattfanden und eher flach waren, verliefen die Strecken dieses Mal im Waldgebiet der Dammer Berge. Es standen zwei wellige Runden von 600 und 2600 Meter Länge zur Verfügung. Der Wind blies im Laufe der Veranstaltung immer kräftiger, so dass der finale Langstrecken-Cross wegen des Sturmtiefs Sabine abgesagt werden musste.
Die Laufteam-Truppe trat dieses Mal mit einem reduzierten Starterfeld an, weil die meisten Top-Athleten sich auf die Deutschen Hallenmeisterschaften Ende Februar vorbereiten. Vier Titel gab es trotzdem.
Im Hauptlauf mit über 80 Teilnehmern siegte Viktor Kuk in seinem Heimatort souverän über 3,47 km in 10:23 Minuten. In seinem Windschatten hielt sich einige Zeit David Brecht auf. Er musste schließlich abreißen lassen und überquerte knapp dahinter in 10:35 Minuten als Zweiter die Ziellinie. Dadurch gewann er zugleich die Juniorenwertung mit 20 Sekunden Vorsprung. Die beiden wiederholten damit ihre Vorjahresergebnisse. Zum Leidwesen des Favoriten Brecht konnte der wegen des Ausfalls der Langstrecke keinen Angriff auf einen weiteren Titel starten.
Die Team-Wertung der Hauptklasse ging ebenfalls an die LG Braunschweig. Henrik Wagner platzierte sich mit 11:03 Minuten auf dem sechsten Platz und freute sich zusammen mit Kuk und Brecht über seinen ersten Landestitel bei den Erwachsenen. In der Junioren-Wertung erzielte die Laufgemeinschaft noch einen zweiten Platz mit 12 Punkten. Richard Essink bildete zusammen mit Brecht und Wagner die erfolgreiche Mannschaft hinter dem Sieger LG Osnabrück.

David Brecht Foto: Minnich
16.Februar 2020: DM Jugend/3x1000 m: Souveräne deutsche Staffelmeisterschaft für die Laufteam-Athleten

Viktor, Julius und Max freuen sich über ihren DM-Titel
Unsere Mittelstreckler machten ihrem Ruf als starke 3x1.000 Meter-Staffel alle Ehre bei den deutschen Meisterschaften in der Halle, die im Rahmen der Jugendtitelkämpfe in Neubrandenburg stattfanden.
Nur drei Staffeln gingen letztlich an den Start, nachdem der vermeintlich schärfste Gegner, das Trio des LAC Erfurt, unmittelbar vor dem Start zurückgezogen hatte. So war das Rennen schon nach dem ersten Läufer praktisch entschieden. Max Dieterich schaffte zur Staffel der LG Region Karlsruhe gleich ein Polster von etwa 30 Meter Vorsprung. Seine Teamkollegen Julius Lawnik und Viktor Kuk taten es ihm gleich und trugen mit gleichmäßigen Einzelzeiten zum Titel in 7:17,61 Minuten mit satten 13 Sekunden Vorsprung zum Titelverteidiger Karlsruhe bei, ohne sich voll verausgaben zu müssen.
Im anschließenden Interview mit dem Fachorgan Leichtathletik.de hob Viktor den Staffelspirit hervor: "Es ist immer schön als Team aufzutreten, ich glaube, das sehen die anderen beiden genauso. Es war etwas schade, dass Erfurt nicht dabei war, so sind wir ein bisschen alleine gelaufen." Während der 30-Jährige mit dem Erfolg in Neubrandenburg bereits seinen dritten Langstaffel-Titel in der Halle holte, war es für Youngster Max Dieterich der erste Titel. Für alle drei steht am nächsten Wochenende ein Start bei der Hallen-DM in Leipzig an. "Ich will auf jeden Fall ins Finale, und wenn es gut läuft, vielleicht sogar eine Medaille holen", kündigte Julius an. Seine Team-Kollegen treten dort über 800 Meter (Dieterich) bzw. 1.500 Meter an (Kuk). Gemeinsam mit dem aktuellen Vierten der Hallenbestenliste über 3.000 Meter, Karsten Meier, und dem Vorjahresvierten über diese Strecke, Sebastian Hendel, bilden diese sechs Läufer der LG Braunschweig das seit Jahren größte gemeldete Team bei Deutschen Hallenmeisterschaften. Dort werden die Trauben in diesem Jahr allerdings besonders hoch hängen, gibt es doch im nationalen Bereich seit dem vergangenen Jahr eine enorme Leistungsentwicklung in der Breite wie in der Spitze auf den Mittel- und Langstecken.
22. bis 23.Februar 2020: DM Halle: Deutscher Vizemeistertitel für Julius Lawnik über 800 m, auch die anderen Laufteam-Athleten überzeugen
Bei den diesjährigen Hallentitelkämpfen der Leichtathleten in Leipzig verkauften sich unsere Spitzenläufer sehr teuer. Den Vogel schoss dabei Julius über 800 m ab, der nach einem souveränen Vorlaufsieg im Endlauf ein ausgesprochen konsequentes Rennen zeigte und die Vizemeisterschaft erkämpfte. Der MTV-Athlet setzte sich im Finale an die Spitze des Feldes, schlug zunächst ein langsames Tempo an und blieb auch im Bilde, als der Topfavorit Robert Farken aus Leipzig nach 450 m die Spitze übernahm und merklich anzog. Hinter seinem Trainingspartner wehrte Julius sehr energisch und mit körperlicher Robustheit die teilweise wilden Angriffe seiner größten Konkurrenten Biederbeck aus Frankfurt und von Eitzen aus Karben erfolgreich bis ins Ziel ab. Lohn war die insgeheim erhoffte Silbermedaille in 1:51,38 Minuten hinter dem um eine Sekunde vorausgeeilten Farken und nur eine Hundertstelsekunde vor Biederbeck. Julius konnte zurecht stolz sein und war enorm erleichtert, dass nach einigen Ausfällen bei den letzten nationalen Titelkämpfen endlich der große Erfolg gelungen war.
Im Endlauf über 800 Meter stand aus Braunschweiger Sicht mit dem gerade einmal 20-jährigen Max Dieterich erfreulicherweise ein weiterer Athlet der LG Braunschweig. Der hatte sich mit einem enormen Schlussspurt in seinem Vorlauf die Fahrkarte für das Finale erkämpft. Dort verschenkte unser Youngster am Ende durch ein etwas zu frühes Austrudeln vor dem Ziel sogar noch einen Platz und kam als Sechster in 1:52,29 Minuten an. Damit blieb er um knapp eine Sekunde hinter seinem Vereinskameraden zurück, konnte aber mit seinem Ergebnis und dem erstmaligen Erreichen des DM-Endlaufs bei den Männern mehr als zufrieden sein.
Im 1500-m-Finale der Männer hatte Viktor nach 850 Meter die Aufmerksamkeit der gesamten Halle einschließlich der des Hallensprechers („Jetzt hat Viktor Kuk die Faxen dicke“) sicher, als er mit einem fulminanten Antritt das bis dahin gemütlich vor sich hin trabende Läuferfeld vorübergehend gesprengt hatte. Am Ende war dieser Antritt womöglich etwas zu heftig und zu lange durchgezogen. Denn nach zwei Runden hatte das Feld den Ausreißer gestellt und dieser hatte dem Schlussspurt der Kopfgruppe nicht mehr genug entgegenzusetzen. Hinter dem in 3:55,66 Minuten siegreichen Timo Benitz (LG Nordschwarzwald) kam Viktor in 3:58,14 Minuten letztlich als Siebter ins Ziel, verschenkte dabei allerdings – wie zuvor schon Max – durch ein Austrudeln auf den letzten Metern einen Platz um nur zwei Hundertstelsekunden. Jungs, das müsst Ihr noch mal üben.
Tags zuvor hatte Langstreckenspezialist Karsten Meier über die für ihn recht kurzen 3000 m mit einem sechsten Platz in 8:08,87 Minuten den Reigen der guten Braunschweiger Ergebnisse eröffnet. Das Rennen war durch ein enormes Anfangstempo der von den Mittelstrecken kommenden Läufern in der Spitzengruppe geprägt. Damit konnte der alte Schwede an diesem Tag nicht ganz mithalten, konnte aber mit seinem sechsten Platz hinter dem Sieger Maximilian Thorwirth aus Düsseldorf sehr gut leben, war es doch seine zweitbeste Zeit über die 3000 m in der Halle in diesem Jahr und in seiner langen Karriere insgesamt.
07.03.2020: DM Cross in Sindelfingen – Überraschender 4. Platz für Karsten
Die Deutschen Crosslauf-Meisterschaften fanden trotz der begonnenen Corona-Krise in Sindelfingen statt. Die kurvige Strecke wurde auf dem Gelände des örtlichen Badezentrums angelegt. Der auch hügelige Rasenparcours verwandelte sich tags zuvor nach ergiebigen Regenfällen in eine Matschstrecke, die für viele Athleten zum Horror wurde. Die Ergebnisse der Braunschweiger Athleten passten sich etwas den äußeren Umständen an und waren dieses Mal recht durchwachsen.
Die größte Überraschung auf der 4,4 km lange Mittelstrecke war Karsten Meier. Der 28-jährige Laufteam-Akteur erwies sich wieder einmal als Schlammspezialist. Von Anfang an hielt er sich in den Top 10 auf. Das Tempo wurde hoch gehalten und es kristallisierte sich hinter zwei Regensburgern eine fünfköpfige Verfolgergruppe heraus. In dieser hielt sich Karsten mit weiteren prominenten Läufern und Deutschen Meistern wie Timo Benitz und Florian Orth auf. In der vierten und letzten Runde versuchte sich das Spitzenfeld noch einmal neu zu sortieren. Aber letztendlich landete Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg), der das gesamte Rennen bestimmte, nach 14:03 Minuten praktisch einen Start-Ziel-Sieg; auch beim Lauf über 7,7 km am Nachmittag konnte er mit Silber seine überragende Frühform bestätigen. Als Zweiter und Dritter kamen der 3000-m-Hindernis-Spezialist Johannes Motschmann (SCC Berlin) und der Regensburger Konstantin Wedel ins Ziel (14:05 bzw. 14:08 Minuten). Schon direkt dahinter überquerte dann Karsten Meier als Überraschungsvierter in 14:14 Minuten die Ziellinie. Dabei gelang ihm das Kunststück, den eigentlich spurtstarken Benitz in der letzten Runde zu überholen und hinter sich zu lassen. Die weiche Strecke hatte diesem wohl schon vorher die letzten Körner geraubt. Der Sieger Boch sagte hinterher: „Das war in der Tat eine superharte Strecke. Ich dachte, das hat ja mit Laufen fast nichts mehr zu tun.“ Die Braunschweiger Betrachter dachten eher: Eine Runde länger und Karsten wäre ganz vorn gewesen.
Zwei weitere Laufteam-Athleten mühten sich eher über die Strecke. Viktor Kuk benötigte 15:40 Minuten und nutzte dabei meist die matschige Ideallinie. Als Bahn-Mittelstreckler war ihm der Kurs offensichtlich zu lang und zu schwer. Joseph Katib nutzte eine andere Taktik und lief viele Kurven ganz außen entlang. Das kostete ihn zwar viele Meter extra, aber der dortige Rest-Rasen sparte ihm ein paar Kräfte – seine Zeit: 16:08 Minuten. In der Mannschaftswertung gelang den Dreien noch ein ordentlicher siebter Platz. Zufrieden waren sie damit allerdings ganz und gar nicht, hatten sie doch auf eine Medaille spekuliert.
Sehr zufrieden zeigte sich Henrik Wagner mit seinem 14. Platz in der Juniorenklasse U23, ist dies doch seine beste Platzierung bei Deutschen Crosslauf-Meisterschaften. Sein Trainingskollege Richard Essink kam bei seinem Meisterschaftsdebüt auf einen ordentlichen 30. Platz. Wegen einer angegriffenen Achillessehne lief er in Turnschuhen. Das erwies sich im Schlamm von Sindelfingen aber keineswegs als Nachteil, denn bei knöcheltiefem Boden zeigen auch lange Spikesdornen keine Wirkung. Diese Erfahrung mussten fast alle Läufer machen.

Karsten Meier holt überraschend den vierten Platz bei den deutschen Meisterschaften im Crosslauf.