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Die Qual mit der Quali - Normen über Normen

Wettkämpfe in Herzogenaurach (14.05.), Koblenz (25.05.), Hannover (28.05.), Osterode (31.05.), Regensburg (05.06.) und Wilhelmshaven (05./06. O6.)

Regelmäßig ab Anfang Mai wird die Läuferschar unruhig. Der Ruf der Quali in ihr wird immer drängender und so macht sich der Schwarm auf den Weg in alle Richtungen. Einen der jüngsten Nestflüchter des Laufteam Braunschweig zog es nach Koblenz, wo im legendären  Stadion Oberwerth seit jeher gute Leistungen über 5000 Meter erbracht werden. Und siehe da: David Brecht steigerte sich um fast eine halbe Minute auf 15:10,81 Minuten und bewies, dass sich die Mühsal dieser Reise (8 Stunden im Auto, drei Stunden im Stadion) nach wie vor lohnt. Bei der  U20-DM in Mönchengladbach kann er nunmehr mit breiter Brust auftreten.

Einige  Tage zuvor hatte Karsten Meier die 5000 Meter in Herzogenaurach, einem neuen Veranstaltungsort, in sein Wettkampfprogramm gequetscht. Nur acht Tage nach der 10.000-Meter-DM-Strapaze in Celle (siehe oben) wollte er dort die Norm von 14:25 für die DM in Kassel (18./19. Juni) unterbieten und damit Ruhe haben an der Qualifront. Da zahlreiche seiner nationalen Konkurrenten den gleichen Weg wählten, wurde es ein etwas mühseliges Rennen, in dem Karsten seine besondere Zähigkeit zeigte. Er gewann in 14:19,86 Minuten vor dem frisch gebackenen DLV-Meister über 10.000 Meter Mitku Seboka aus Fürth. Als einer der Sieger der vom ortsansässigen Ausrüster groß aufgezogenen Veranstaltung erhielt unser Bio-Chemiestudent noch ein Couvert, aus dem ihm als „dreizehntes Jahresgehalt“ acht grüne Scheine entgegen lachten.

​Viktor Kuk (rechts) löste in Hannover das DM-Ticket über 800 m. Paar Tage später unterschritt der Mittelstreckler auch die Norm über 1500 m. Foto: Großmann

Nach einigen misslungenen Versuchen war in Hannover am 28.05. dann auch für Viktor Kuk Qualitime. Er legte die 800 Meter als Zweiter hinter dem Magdeburger Julius Lawnik in 1:50,68 Minuten zurück und löste damit den Fahrschein für Kassel, wenn auch noch nicht in seiner Wunschaufführung, den 1500 Metern. Drei Tage später ergatterte er dann in Osterode das richtige Ticket. Etwas mühsam zwar, aber immerhin. Nach 3:48,84 Minuten betrug sein Polster auf die Norm im Ziel sechzehn Hundertstel oder knapp einen Meter. U23-DM-Quali erreichte Steffen Brümmer im gleichen Rennen in Bestzeit von 3:54,08 Minuten. Frei vom Quali-Stress stockte Karsten Meier bei gleicher Gelegenheit seine Bezüge mit der Siegprämie für die 3000 Meter auf, die er in 8:16,00 Minuten gewann. Held der Veranstaltung aus Braunschweiger Sicht war aber Max Dieterich der sein Umfeld als schnellster U18er über 800 Meter mit einem Leistungssprung auf 1:55,98 Minuten schockte. Nicht so gut zurecht kam Henrik Wagner, der nach hoffnungsvollen 2:01,23 Minuten über 800 Meter in Hannover bei seinem Angriff auf die U20-Quali über 1500 Meter in 4:10,81 Minuten scheiterte.

Die erste Woche im Juni war dann verschiedenen Happy-Ends vorbehalten: Sören Ludolph, der sich bis dahin über 800 Meter mit Zeiten zwischen 1:47 und 1:47,5 Minuten einen Leistungssockel erarbeitet hatte, ließ es in Regensburg knacken: 1:46,43 Minuten über 800 Meter. Quali für die EM. Auch für Andreas Lange, der den Feldern und seiner Form lange hinterhergelaufen war, wendete sich das Blatt: 1:47,70 Minuten bedeuteten eine Steigerung seiner Saisonbestzeit um knapp zwei Sekunden. Und schließlich wurde bei den Landesmeisterschaften in Wilhelmshaven auch Henrik Wagner für seinen nimmermüden Einsatz belohnt: Im Männerrennen über 5000 Meter verbesserte er sich als Vierter um sechzehn Sekunden auf 15:37,71 Minuten und ist damit bei der Jugend-DM in Mönchengladbach ebenso dabei wie David Brecht und Max Dieterich. Dass es in Wilhelmshaven die üblichen Laufteam-Siege gab, wurde als Nachricht ohne besonderen Gehalt an den Rand gedrängt. Viktor gewann über 800 und 1500 Meter, die 5000 Meter holte erstmals Tim-Niklas Schwippel nach Braunschweig (15:15,78 Minuten) und in der U18 zeigte Max in einem Solorennen nach ungewöhnlicher Tempogestaltung, dass er ein 800 Meter langes Fahrtspiel in 1:56,02 Minuten zurücklegen kann. Bei den Frauen kündigte Fate Tola mit ihrem 5000-Meter-Sieg in 15:43,06 Minuten weitere Taten auf der Bahn an.

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